Es ist
äußerst schwierig in Sachen Tiamat an brauchbare Informationen zu kommen.
Einzig
verwertbare Quellen scheinen die sumerischen Schöpfungsgeschichten wie z.B. der
"Enuma elisch" zu sein.
Hier wird
auch die Zeit behandelt die vor den Göttern war. Also die Stunde der ersten
Götter, zumindest sind es jene, auf die noch etwas Licht fällt. Vielleicht
sollte man sie als unsere Urgötter bezeichnen.
Apsu war der Urgott und Tiamat war seine Gemahlin.
Sie zeugten vier Generationen von Göttern.
Dieses Geschlecht vermehrte sich und machte zunehmend
"Lärm". Dadurch fühlte sich Tiamat gestört. Apsu konnte dem nicht
entgegenwirken.
Apsu beabsichtigt das Menschengeschlecht gegen den
Willen von Tiamat, die sich dann doch nachsichtig zeigt, zu vernichten.
Ea bekommt Wind davon, interveniert und tötet Apsu.
Ea schafft nun mit seiner Gemahlin Damkina ein neues,
dem "Einstmenschen" weit überlegenes Wesen. (den Homosapiens)
Die Untergebenen von Tiamat (Schöpferin des
Einstmenschen) überreden sie, Apsus Tod zu rächen. Daraufhin erschafft sie
Monster, Dämonen, Drachen (allerlei Mischwesen).
Quingu (eines ihrer Monster) wird die Führerschaft
übertragen. Er bekommt die "Tafel der Schicksale". Damit scheint er
im Besitze größter Macht zu sein.
Mit dieser Entwicklung hatte Ea nicht gerechnet.
Vergeblich versuchte er sich Tiamat (bzw. Ihrer Streitmacht) zu widersetzen.
Eas Sohn, Marduk, ist bereit, sich Tiamat
entgegenzustellen, allerdings nur unter der Bedingung, dass sie ihn im Falle
des Sieges zum Obergott macht.
Auf einer Götterversammlung wird dem dann nach
eingehender Prüfung seiner Qualifikationen zugestimmt.
Im Kampf gelingt Marduk schließlich der Sieg. Die Armee
Tiamats versucht zu fliehen, wird aber von Marduk eingefangen und gebunden.
Auch Quingu wird erledigt und die Tafel der Schicksale
geht nun an Marduk.
Marduk erhält die Macht und beginnt die verschiedenen Bereiche des
Universums zu organisieren.
In Babylon wird der Hauptsitz der Götter errichtet.
Auch das Geschöpf "Mensch" (eine verbesserte Variante?) soll
geschaffen werden. (Hier muß man erklärend hinzufügen, dass nach der
Machtübernahme Marduk vieles zugeschrieben wurde, was einst das Werk anderer Götter
war.)
In einer kosmisch / astronomischen Erklärungsvariante
beschreibt die Zerstörung Tiamats die Folge einer einstigen Unordnung in
unserem Sonnensystem. Ein Eindringling von außen verursacht Chaos, wird
eingefangen und gebändigt. Anschließend wird das Sonnensystem neu gestaltet und
einige Planeten entstehen bzw. bekommen einen neuen Platz.
·
Zu Beginn waren da nur
die Sonne (Apsu), der Merkur (Mummu) und ein inzwischen zerstörter Planet
(Tiamat).
·
Apsu und Tiamat gebaren
in Folge den Mars (Lahmu) und die Venus (Lahamu).
·
Als nächstes wurden
Jupiter (Anschar) und Saturn (Kischar) geboren.
·
Dann wurde noch Uranus
(Anu) geboren.
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Neptun (Ea) wurde von
Anu gezeugt.
·
Pluto (Gaga) wurde von
Anschar gezeugt.
·
Aus den Tiefen des Alls
kommt ein Zerstörer (Marduk). Einer seiner Monde kollidiert bei einem Durchgang
durch unser Sonnensystem mit Tiamat, welche(r) daraufhin zerbarst. Der größte
Brocken wurde zur Erde (Ki), der Rest zum Meteoritengürtel bzw. zu einem
Kometen oder wurde aus dem Sonnensystem herauskatapultiert. Unser Mond (Kingu)
war einer der Trabanten Marduks der durch den Zusammenstoß den Planeten
wechselte.
Auch diese Frage stellt sich natürlich.
·
Mit ihr wird der Drache
assoziiert.
·
Die Urschlange im
wahrsten Sinne des Wortes.
·
Ihre Armee wird
gebunden.
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Sie war einst herrlich.
·
Als Schöpferin des
Einstmenschen gibt es einen Sinn, dass sie nicht jauchzte, als ein besserer
Mensch geschaffen wurde.
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Es gibt Quellen, nach denen
der Teufel (Satana) weiblich war und Gottes Gemahlin war. Auf diese Quelle wird
noch mit einem eigenen Aufsatz eingegangen.
Es folgen
Erklärungen aus Lexika zum Thema Tiamat.
... So sehr es gilt, dass Gott in erster Linie Glauben wecken
will, so bezeugt der S.sbericht doch keineswegs nur, dass Gott die Welt
geschaffen hat, sondern er ist - wenn auch in mittelbarem Sinn - »Geschichte«,
also auch in seinem »wie« zu beachten. Man wird ihn also zwar nicht im Sinne
eines nach den rationalen Gesetzen menschlicher Geschichtsschreibung
entstandenen Protokolls überbewerten, aber auch nicht als bloße Sage oder
Mythos und somit geschichtlich bedeutungslos unterbewerten oder gar abtun
dürfen.
Denn was vor Gott Geschichte
ist, überschreitet die Grenzen des mit historischen Gesetzen Erfaßbaren. ...
Selbstverständlich wurde diese Schau denen im Volk Israel, denen
sie zuteil wurde, so geschenkt, dass sie vom Weltbild der damaligen Zeit her
verständlich blieb; so läßt sich etwa der ganze Bericht im Rahmen des
altbabylon. Weltbildes auslegen, bes. das Werk des zweiten S.stages mit der
Erschaffung des Firmaments als der halbkugelförmigen, ...
Denn diese ist erstmalig dadurch offen geworden für die »andere
Wirklichkeit« (nämlich die göttliche), dass sie sich nicht mehr anmaßt, das
Ganze der Wirklichkeit zu begreifen und zu deuten (vgl. vor allem H. Rohrbachs
Versuch: Bibl. Schöpfungsbericht u. moderne Naturwissenschaft in
»Naturwissenschaft u. Gotteserkenntnis«, 1959).
Für den biblischen Schöpfungsbericht ist bezeichnend, dass nicht
eine Vielzahl von miteinander streitenden Göttern am Uranfang steht wie in den
Schöpfungsmythen der übrigen alten Völker. Anklänge, wie z.B. die Bezeichnung
des »Urwassers« (LÜ: Tiefe; 1Mo1,2) mit tehom, das sprachlich an den babylon. Chaosdrachen Tiamat erinnert,
sind lediglich formaler Art, inhaltlich jedoch völlig unmythologisch.
Das wird bes. deutlich an den Gestirnen des vierten Tages, die nicht als
Götter, sondern betont profan als »Lichter«, d.h. als dem Schöpfer
untergeordnete Geschöpfe bezeichnet werden. ...
Kompaktlexikon
Religion
Akkadisch wörtl.: "als droben ..." (Anfangsworte der
ersten Zeile, die weitergeht: "... der Himmel noch nicht war"); ein
sieben Tafeln umfassendes, aus dem 12. Jh. v.Chr. stammendes babylonisches
Epos, das die Frage nach der Herkunft der Welt und des Menschen
(Schöpfungsmythos), in erster Linie aber diejenige nach dem Aufstieg des Gottes
Marduk zum Herrn des Götterpantheons beantworten will.
Auf Bitten der Götter hatte Marduk, Sohn des Tiefenwassergottes
Enki/Ea, in einem
gewaltigen Kampf die Tiâmat, das urchaotische Meer, besiegt und in zwei Teile
zerhauen. Daraus waren dann Himmel und Erde entstanden. Auf Geheiß
seines Sohnes erschuf Enki/Ea die Menschen. Aus Dankbarkeit für seinen Sieg
erhoben die Götter Marduk zu ihrem Herrn.
Die Texte des Enuma elisch wurden auch bei babylonischen
Neujahrsfeiern rezitiert.
Kompaktlexikon
Religion
Aus akkadisch tiamtum ("Meer"); in der babylonischen
Mythologie Personifikation des Chaos und Göttin des Urmeeres, das sie mit ihrem
Gemahl Apsu durch die Vermischung ihrer jeweiligen Wasser (das salzige und das
süße) geschaffen hatte. Gemäß dem babylonischen Lehrgedicht Enuma elisch wurde
sie vom Kriegergott Marduk getötet und in zwei Hälften geteilt; daraus
entstanden Himmel und Erde. Durch seinen Sieg errang Marduk die Herrschaft über
die Götter. Ikonographisch wurde die Tiamat als riesiger Drache dargestellt.
www.fallwelt.de/teufel/mythen/sumer/tiamat.htm